Wir freuen uns, wenn Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger an der Weide bremsen und die gewaltigsten Landsäugetiere in Europa und Nordamerika bestaunen, deren natürlich Heimat die weite Prärie in Nordamerika ist und die ganz leicht an ihrem Schulterbuckel zu erkennen sind.
Die Bisons entstanden ursprünglich in Eurasien. Während der Eiszeit überquerten sie die Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska und besiedelten die nördlichsten Teile Nordamerikas. Heute ist der Yellowstone der einzige Ort, an dem seit der Urzeit durchgängig die Wildrinder leben. Die Herde des Parks umfasst knapp 5.000 Tiere. Nirgends sonst auf der Welt gibt es eine höhere Anzahl freilebender Bisons. Die heutigen amerikanischen Bisons waren um 1890 fast ausgerottet. Neben ca. 60 weiteren Bisonzüchtern und den Zoos lebt nun seit 2013 hier in Boitzen eine kleine Herde der amerikanischen Wildrinder.
Die zotteligen Wiederkäuer fressen ausschließlich Gras, das sie bei uns das ganze Jahr über auf der Weide entweder frisch oder als Heuballen bekommen. Als Herdentiere werden sie bei uns nicht getrennt und tendieren dazu, ihre Aktivitäten innerhalb des Herdenverbandes zu synchronisieren. Dies bedeutet, dass sie gemeinsam grasen, ruhen, wiederkäuen oder schlafen. Aber auch andere Aktivitäten wie Spielen oder der Schutz der Kälber erfolgt im Herdenverband. Zirka neun Monate dauert die Tragzeit der Kühe, bevor ein Kalb zur Welt kommt und dann ein Jahr von der Mutter gesäugt wird. Ganz weit oben in ihrem Tagesablauf steht die Körperpflege. Dafür wälzen sie sich in staubigen Kuhlen oder scheuern sich an Baumstämmen. Habt ihr schon das Geräusch gehört, das Bisons von sich geben? Es hört sich an wie ein dumpfes Grunzen. Meistens sind Bisons allerdings eher schweigsame Zeitgenossen.
Trotz ihres eher ruhigen Gemüts sind Bisons Wildtiere, die nicht gestreichelt und angefasst werden wollen. Eben weil sie Wildtiere sind, sind sie aber auch weniger anfällig für Krankheiten.
Die massigen Bullen schaffen es, ein Kampfgewicht von einer Tonne, eine Körperlänge von 3,50 m und eine Schulterhöhe von 1,95 m zu erreichen. Auch die Kühe stehen ihnen in nichts nach. Sie können eine Länge von 2,60 m und ein Gewicht von einer halben Tonne erzielen. Bisons sind exzellente Schwimmer und beim Laufen sind sie in der Lage bis zu 50 km/h schnell zu sein und halten dieses Tempo mehrere Stunden durch. Mit dem Fell, das an manchen Stellen 50 cm lang werden kann, machen ihnen Temperaturen von 40 Grad unter dem Gefrierpunkt nichts aus.